Die Fahrt nach Irkutsk entwickelte sich ungeplant als Mammut-Tour. Eigentlich wollten wir am Baikalsee das Zelt aufschlagen. Aber als wir
nach gut 280km dort ankamen, fiel das Thermometer um 10° auf nur noch 8°. Die Kälte-Kapazität des Baikalsees ist gewaltig. Unsere Hoffnung war,
am westlichen Ende geht es in die Berge, da ergibt sich vielleicht eine gute Möglichkeit. Es war gegen 18Uhr, noch 90km bis zum Hostel mit
warmer Dusche, da war klar, das schaffen wir auch noch. Es sind insgesamt 630km geworden.
Irkutsk ist eine lebendige, fast westliche Stadt, am Fluss Angara. Der Fluss ist der einzige Abfluss des Baikalsees und schon am Beginn deutlich
breiter als die Elbe in Dresden.
Die Nacht und bis zum späten Nachmittag regnete es ausgiebig. Die Entscheidung aufs Zelten zu verzichten war schon deshalb richtig.
Erste Aufgabe war es, neue Hinterreifen zu bekommen. Mit dem Tip des Stuff vom Hostel "Rolling Stones" für den besten Motorradhändler,
hat das gut geklappt. Das der MT21 nur 5300km hält, war eigentlich nicht erwartet.
Der anschließende Rundgang durch die Stadt wird mit einer markierten Route erleichtert und führt an sehenswerten Häusern und Denkmälern vorbei.
Mit "Schiguli" Bier wird der Abend beendet. |
![]() |
Unsere Route bis nach Irkutsk.
Von Irkutsk machen wir einen Abstecher (70km) zum Touristenort Listwjanka am Baikalsee. Offensichtlich ist es noch Vorsaison, denn es gibt
mehr Ausflugsschiffe als Passagiere.
Der See ist sehr blau, klar und kalt. Er lädt nur zum Schauen, nicht zum Baden ein.
Wir lassen uns frisch geräucherten Fisch an der Uferpromenade schmecken.
Diesmal teilen wir die Strecke zur Grenze auf mehrere Tage. So bleibt noch Zeit und Muße zum Fotografieren.
Der Tag zur Grenze beginnt mit einem echten Defekt, kurz nach dem Start reißt mein Kupplungsbowdenzug. Mit einem Reparaturset
geht es nach einer halben Stunde weiter. |
![]() |
Unsere Route führt zurück in die Mongolei.
Beim Packen in Ölgii schrecken wir auf, der untere Teil von Kerstins Nummernschild ist abgefallen. Schotterstraßen fordern ihren Tribut.
Die Polizei schickt uns zur Zulassungstelle, dort erklärt uns ein Einheimischer "No Problem".
Wir sind uns trotzdem unsicher, also die Bastellösung mit Plaste, Pappe, Kleber und Bleistift. Später schmunzelte in Grenzer darüber, ... "No Problem".
Die Grenzabfertigung war dieses mal nervig, erst die Schlange bei der Ausreise mit schleppender Abfertigung, dann zwei völlig überlastete russische
Zöllner. Es hat über 4 Stunden gedauert, bis das Tor für uns geöffnet wurde.
Noch 50km bis zum nächsten größeren Ort, Kosh-Agach, und dort in ein Hotel, geschafft.
Russland begrüßt uns am nächsten Morgen mit Schnee in den nahen Bergen. Als wir um 10 Uhr auf die Motorräder steigen sind es nur 3°C und das auf nur 1750m Höhe. Anfangs leichter Nieselregen mit Pausen geht zu Dauerregen über. Wir benutzen zum ersten mal unsere Regenkombi. Die eigentlich traumhafte Strecke mit vielen Kurven und schönen Bergen rechts und links wird zur Durchhalteetappe. In Onguday haben wir von dem Wetter genug und nehmen eine feste und warme Unterkunft. Am Abend kommt dann nochmal die Sonne heraus, das lässt für den nächsten Tag hoffen. |
![]() |
Unsere Route bis nach Onguday.
Von dem erhofften Sonnenschein ist am Morgen nichts zu sehen, 8°C und bedeckt. Auf dem 1700m hohen Pass sind es nur noch 1,5°C und Nebel,
so war das nicht bestellt. Bei einer Aufwärmpause in einem Imbiss treffen wir 3 Neuseeländer die auf Weltreise sind.
Beim Ort Gorno Altai brummt der Tourismus, Rafting Anbieter, Souvenirstände, Restaurants ... usw. Wir fahren vorbei, und weiter bis Biysk.
In der Stadt hält kein Tourist ... wir kaufen ein und essen, neben einem griechischen Salat, ein sehr gutes Schaschlik. Mittlerweile ist das
Thermometer auf 30°C gestiegen, die Extreme verfolgen uns.
Für die folgenden ~400 Kilometer bis zur Grenze wählen wir die ruhige Nebenstrecke durch die landwirtschaftlich geprägte Ebene.
Es gibt nicht viel zu sehen, aber auch keinen Verkehr.
In Kurja treffen wir wieder auf die Hauptstraße, und auf einen weltweit bekannten Russen. Hier wurde M. T. Kalaschnikov geboren. Das Museum, in einem wunderschönen Holzhaus, ist gratis, aber leider nur in russische betextet. |
![]() |
![]() |
Gefahren sind wir noch bis zum Kolywanskoje See, der uns ein erfrischendes Bad und einen Zeltplatz bietet. Zum Abendbrot Pelmeni, gedanklich verabschieden wir uns von Russland. |
Unsere Route bis zur Grenze nach Kasachstan.