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Georgien

letzte Aktualisierung 18.Oktober

17.9. Sighnaghi

Unser erstes Ziel in Georgien ist die Bergsiedlung Sighnaghi. Eine Wein-Stadt, die um und in einer Festungsmauer aus dem 18.Jh. entstanden ist, und vor 15 Jahren restauriert wurde. Süditalienisches Flair ... der Vorschlag, lass uns hier in einem Guest House einchecken, wird sofort angenommen. Beim Rundgang über die Festungsmauer kosten wir den ersten georgischen Rotwein. Sehr dunkel und stark im Geschmack, ein guter Tropfen.

Dorf Sighnaghi
Die Mauer ist fast noch komplett.
Gasse mit Holzbalkonen

Wir sind seit Almaty schon wieder mehr als 10.000km gefahren, da benötigen unsere Motorräder mal wieder etwas Pflege. Ein Ölwechsel und diverse Kleinigkeiten (Dichtungsringe und Radlager) sind notwendig, damit wir noch bis nach Hause kommen. An der Usbekisch-Kasachischen Grenze haben wir das Team von KTM-Georgia getroffen. Der Guide spricht deutsch und hat uns seine Werkstatt in Tbilisi empfohlen.
Es hat etwas Hilfe von Einheimischen benötigt, bis wir sie gefunden haben, aber ... alles wird gut.
Er hat den Hof voll (das sagt jeder gute Unternehmer ... aber wir sehen, das es wirklich so ist), trotzdem macht er für morgen 14 Uhr einen Termin aus. Und wir sind uns sicher, die Maschinen werden schnell fertig.
Die Suche nach einer günstigen Unterkunft benötigt auch noch etwas Mühe. Das GPS liefert zwar Wegpunkte für Hostels, aber nur die vom Reiseführer sind wirklich brauchbare Adressen. So landen wir im "Why Not" Hostel.

Unsere Route nach Tbilisi.

19.9. Tbilisi

Über Tbilisi zu schreiben fällt schwer, die Stadt ist anders, als das was wir die letzten 4 Monate gesehen haben.
Wir erleben natürlich nur den inneren Teil, was in den vielen Plattenbauten um den Kern herum passiert, das sehen wir nicht.

Tbilisi vom Fernsehturm nach Süden geblickt
Tbilisi nach Norden, mit Kasbek

In der Altstadt könnten die Kontraste in der Bausubstanz nicht größer sein, neben neuen Häusern stehen einsturzgefährdete. In den Gassen und Vierteln, die touristisch genutzt werden, sind die meisten Häuser restauriert oder neu. Dort ist die Dichte an Restaurants, Hotels, Souvenirläden, Reisebüros und Weingeschäften extrem hoch. Gefühlt ist der Abstand zwischen Weingeschäften nie größer als 200m.

Restaurierte Gasse
Oft sehen die Gassen noch so aus, es gibt viel Renovierungsbedarf.
Plastiken am Brückengeländer.

Auch haben viele Künstler ihre Spuren hinterlassen, es gibt unzählige Plastiken an den Straßen und häufig ist das Schild "Art Gallery" an Hauseingängen zu sehen.

Kunst kann auch zum Ausruhen sein.
Eingang zum Marionetten-Theater

Es gibt viele sehenswerte alte und neue Kirchen. Die Zminda-Sameba Kathedrale ist die größte von Transkaukasien und erst vor 14 Jahren fertig geworden.

Der Stadtgründer König Wachtang Gorgassali.
Die Zminda-Sameba Kathedrale im Stadtbild.

Auf dem Berg an der engsten Stelle des Tales thront die Ruine der Festung Narikala. Dahinter wurde zur 1500 Jahrfeier von Tbilisi die Statue der Mutter Georgiens errichtet. Eine Seilbahn erleichtert den Auf- und Abstieg.

Festungsmauer
Mutter Gorgiens
Restauriertes Bad

Neben dem Berg liegt eine der Grundlagen für die Gründung von Tbilisi, schwefelhaltige warme Quellen. Heute sind aus den alten Hamam's restaurierte Nobelbäder entstanden, die wir nur von außen betrachten.

Ein zweiter Bergrücken gilt als heilig, dort entspringt auf halber Höhe eine Quelle. An der Stelle wurde natürlich eine Kirche errichtet. Heute wird der Platz auch als Pantheon für berühmte Georgier genutzt. Oben steht der Fernsehturm und darum herum ist ein Freizeitpark mit Riesenrad, Achterbahn und vielen anderen Attraktionen. Hier wird mit einer Standseilbahn die Erreichbarkeit erleichtert.

Fernsehturm und Kirche an der heiligen Quelle.

Es ist viel Leben in der Stadt, aber auch viele Bettler und streunende Hunde und Katzen.
Einige breite Straßen durchziehen das Tal, sie schaffen es aber nicht den Autoverkehr flüssig zu machen. Für die 8km zur Werkstatt benötigen wir 45min. Schon vor 52 Jahren wurde eine Metro gebaut, die auch rege genutzt wird. Bei ihr siegt Funktion über Schönheit und Komfort. Man kommt billig und schnell über große Entfernungen, das zählt.

Altstadt am rechten Flussufer
Rolltreppe zur Metro

Bis die Motorräder fertig sind, nutzen wir die Zeit für etwas Urlaub von der Reise und planen die Ziele für Georgien und Armenien.
Ein gewisser Überlauf an Eindrücken und Erlebnissen ist schon zu merken.

24.9. Heeresstraße, Apano Pass, Telavi

Nach 2 Tagen war der Service für die Motorräder fertig, Slava's Werkstatt kann man empfehlen.
Erst mal ging es nach Westen zu Höhlendörfern. Das erste, Kvernaki, waren nur 3 Löcher im Sandstein und touristisch nicht erschlossen.
Das zweite, Upliatsikhe, touristisch überlaufen, Busladungsweise zogen die Menschen über den Sandstein. Sehenswert ist es, aber man muss eben die Massen ausblenden. Es gab mehr Hallen, die eher für sakrale oder königliche Zwecke in den Stein gegraben wurden, als Wohnhöhlen. An vielen Stellen wurden die Decken mit Stützen stabilisiert, um sie vorm Einstürzen zu schützen.

Sandsteinfelsen mit gehauenen Löchern
Upliatsikhe, Halle mit Portal
Es gibt unzählige gehauene Räume.
Festung Ananuri

Georgien hat zwei berühmte Straßen. Erste ist die Heerestraße über den Kaukasus, heute eine wichtige Verbindung nach Russland mit entsprechend viel LKW Verkehr. Sie ist gut ausgebaut und wir genießen die Kurven im Asphalt.
3 touristische Highlight hat die Straße zu bieten, die Festung Ananuri, das Denkmal für 200 Jahre Heeresstraße und die Kirche Sminda. Die sind wieder mit vielen Menschen überlaufen. Wir genießen trotzdem die besondere Atmosphäre dieser Orte. Herausragend ist natürlich der Blick auf dem Kasbek von Stepanzminda (Kasbegi). Sieht gar nicht so schwer aus ... wir werden mal Bericht über die Besteigung lesen.

Denkmal für 200 Jahre Heeresstraße, unterhalb des Kreuzpasses
Kasbek mit Kirche Sminda

Die zweite berühmte Straße geht über den Apano Pass, 2859m, (höchster in Georgien und in der Liste der gefährlichsten Straßen geführt) nach Tuschetien und ist eine Offroad Herausforderung. Es soll mehrere Tote pro Jahr geben. Nicht einfach, aber wir haben ähnliche Strecken in Kirgistan und Tadschikistan schon mehrfach gehabt.

Blick vom Apona Pass auf den Kamm des Kaukasus

Für uns ist die Landschaft der Höhepunkt. Jetzt schon herbstlich gefärbte Wälder, enge Schluchten und die Dörfer auf einsamen Rücken ... hier kann man noch Einsiedler sein. Im Winter ist die Gegend 4-5 Monate nicht per Fahrzeug erreichbar. Im Sommer etabliert sich gerade ein Wandertourismus, es gibt markierte Wege und viele Gästehäuser. Wir bevorzugen lieber das Zelt, auch wenn es abends schon empfindlich kalt wird. Lagerfeuer und warmer Schlafsack tun da gute Dienste.

Einsames Dorf in Tuschetien
Wehrtürme über Omalo

Zurück im Tal des Weines ist es wieder angenehm warm. Die Weinlese ist gerade im vollen Gang und wir sehen mehrere mit Wein voll beladene Transporter (Kipper). Diese, für den deutschen Reinheitsblick, ungewöhnlichen Gefäße geben dem georgischen Wein vielleicht seine ganz besondere Note.

Transporter für Weißwein
Bei rotem Wein sieht das nicht anders aus.
Festung von Gemi
Renovierte Wohnhäuser in Telavi.

Sowohl das Fort von Gemi, als auch die Stadt Telavi sind von Touristenmassen verschont. In Telavi, wo wir für eine Nacht wieder den Komfort eines Zimmers nutzen, ist die Altstadt schön restauriert. Aber nicht für Touristen, es gibt dort keine Weinhändler oder Souvenir Läden, einfach nur Wohnhäuser.

900 Jahre alte Platane
Die Mauer um das Fort Telavi ist noch komplett.

Unser Weiterweg geht nun wieder über eine Grenze, Armenien steht auf dem Plan.

Unsere Route nach Telavi.

25.9. Kloster David Gareja

Georgien hat sehr viele mittelalterliche Festungen, Kirchen und Klöster. Wenn man auch nur einen Bruchteil davon besucht, ist man länger beschäftigt, als man denkt. Auch hetzt uns nichts, so wird die Grenzpassage mal kurzerhand um einen Tag verschoben.

Die Festung Ujarma ist uns an einer Stelle begegnet, an der wir gerne eine Pause eingelegt haben. Die Ruinen werden gerade gesichert und archologisch untersucht. Es muss eine riesige Anlage gewesen sein. Und die Sicherung und touristische Aufarbeitung wird noch einigen Menschen Arbeit für längere Zeit geben.

Ruinen der Festung Ujarma

Auf einem felsigen Bergrücken, direkt an der Grenze zu Aserbaidschan, ist eine große Klosteranlage, David Gareja. Die Kapellen und Wohnzellen sind teilweise in den Sandstein gehauen.
Die Besichtigung ist eingeschränkt, da das Kloster wieder als solches genutzt wird und einige Teile auf aserbaidschanischem Gebiet liegen. Bis zur Heiligen Quelle darf man gehen, der Weiterweg wird von bewaffneten Soldaten verwehrt.

Klosteranlage David Gareja, teilweise in den Sandstein gehauen.
In der Höhle ist die Heilige Quelle, Tränen Davids
2,5 l echtes "Staro", Prost

Morgen geht's dann wirklich über die Grenze, es sind nur noch 20km und keine Ruinen in Sicht.
Darauf ein "Staro" ... ja, in Georgien gibt es Böhmisches Bier.

Unsere Route zur Grenze nach Armenien.

4.10. Höhlenstadt Vardzia, Festungen, Kutaisi

Grenzübergänge werden langsam zur Routine. Dieses mal ging es wieder schnell, nach einer halben Stunde waren wir zurück in Georgien.
Der Grenzübergang scheint selten genutzt zu werden, mit uns war nur ein Auto bei der Abfertigung.

Nicht weit von der Grenze ist auch in Georgien die Dichte an Festungen recht hoch. Wir sehen uns die zweite auf unserer Route an. Hier hat die Lage von Festung Kveshi die Auswahl beeinflusst, hoch auf einem Felsen thront sie. Es gibt keinerlei Beschilderung, sie ist aber gut gesichert und zum selber Erkunden.

Festung Kveshi

Der Weiterweg führt uns über Bergrücken und enge Täler. Der Wald zeigt sich im schönsten Herbstkleid. Es fühlt sich heimatlich an. Und so kommen beim abendlichen Lagerfeuer die Gedanken und Gespräche häufig auf das Ende unserer Reise. Es ist überschaubar, was noch auf uns wartet, nicht wie bei den vergangenen 5 Monaten. Wir sinnieren auch über das Gute und nicht so Gute und was könnte man anders machen. 100% einig sind wir uns, die Richtung von der Wüste zurück in die heimatlichen Wälder, war die richtige Wahl. Und mehr als ein halbes Jahr ist bei so einer intensiven Reise nicht sinnvoll. Wir freuen uns schon auf die Rückkehr.

Basalttal bei Taslik

Bis die Heimreise wirklich beginnt, liegen noch einige Sehenswürdigkeiten auf unserer Route.

Die Höhlenstadt Vardzia ist eine davon. Es wurden ~600 Räume in das Sedimentgestein gegraben. Eine ganze Siedlung mit Kirche, Weinpresse, Ballsaal und allem was noch dazu gehört. Ein Labyrinth aus Steigen und Gängen ist angelegt und es macht Freude darin herum zu steigen. Das Gestein ist aber so brüchig, dass aufwendige Sicherungsarbeiten notwendig sind, um es zu erhalten.

Höhlenstadt Varadzia
Auf den Gängen der Höhlenstadt.

Am Anfang es Tales liegt die Festung Khertvisi. Dort wurde schon im 3.Jh. v.Ch. eine erste Anlage angelegt. Im 11.Jh. dann zur Festung erweitert und bis ins 19.Jh.benutzt.

Festung Khvertvisi
Herbstfärbung

Über einen nicht asphaltierten Pass mit schönster Herbstfärbung haben wir die Schmalspurbahn von Borjomi angesteuert. Wir haben den verweisten Bahnhof gefunden und im Betriebshof auch Wagen davon gesehen, aber eine Information wann sie fährt, war nicht zu bekommen. Schade, wäre mal was anderes als Ruinen gewesen.

In der nahegelegenen Stadt, Akhaltsikhe, wurde die Festung komplett neu gebaut, mit Hotel, Restaurant, Hochzeitsraum, Museum, Moschee und diversen Läden.
Die Verbindung nach Kutaisi, auf der Papier-Karte eine "rote" Straße entpuppte sich als Piste über einen 2200m hohen Pass. Der Ausbau zu einer richtigen Straße beginnt gerade. Wir freuen uns, das sie kaum benutzt wird und genießen die Landschaft.

Moderne Festung in Akhaltsikhe
Stadt Kutaisi von der Seibahnstation gesehen.

Kutaisi, die zweitgrößte Stadt Georgien hat nicht viel touristisches zu biete, einen Brunnen, zwei alte Eisenbrücken und eine Kathedrale, die aus einer Ruine neu entstanden ist.
Wir ruhen uns ein wenig aus, bevor es nach Swanetien geht.

Zentrale Fontänen
Bagrati Kathedrale

Unsere Route nach Kutaisi

7.10. Swanetien

Jetzt haben wir das erste mal wetterbedingt unseren Plan geändert. Ursprünglich wollten wir nach dem Besuch von zwei Schluchten in aller Ruhe durch Swanetien fahren. Das sollte nicht sein, die Wettervorhersage kündigt noch zwei Tage trocken an, dann kommt viel Regen. Für Pisten im Gebirge ist das keine gute Nachricht. So sind wir auf kürzesten Weg zum Sagara Pass und durch Swanetien gefahren und sitzen die Regentage in Batumi in einem Gästehaus aus.

Auf dem Weg nach Swanetien liegt die Prometheus Höhle. Sie ist die größte Karsthöhle in Georgien. Und riesig ist sie wirklich. Der gut ausgebaute Touristenweg geht durch 5 große, schön ausgeleuchtete Dome mit vielen Tropfsteinen.

Tropfsteine in der Prometheus Höhle

Die Straße nach Ushguli über den Sagara Pass führt durch ein schönes, herbstlich gefärbtes Tal. Kurz vorm Ende des Asphaltes stärken wir uns mit einer schmackhaften Gulaschsuppe. Das war gut, denn die Piste ist recht heftig und mit vielen schlammigen Passagen. An einigen Stellen wird die Piste gerade ausgebaut, das bedeutet, es stehen nicht nur Bagger und Kipper im Weg, sondern der Untergrund ist aufgewühlt und mit groben Steinen übersäht. Es dauert länger als gedacht, ehe wir die Wehrtürme von Ushguli, dem höchtsgelegenen Ort von Swanetien, sehen.

Schlamm erfordert Feingefühl bei unserer Beladung
Der Bagger macht Platz für uns.
Fast schon kitschisch ...
Ausblick vom Sagara Pss auf den Kaukasus
Swanetischer Wehrturm

Es ist immer wieder erstaunlich, in welch rauen Gegenden die Menschen siedeln. Jetzt, Ende des Sommers, ist es hier noch idyllisch, aber es kommen bald 5 Monate Winter. Die Zeit hier auszuharren ist für uns unvorstellbar. Aber es gibt ja Internet ... auch das ist fast unglaublich, in dieser abgelegenen Gegend gibt es 4G.
Wir zelten etwas unterhalb auf einer abgegrasten Wiese. Beim Frühstück kommen die Kühe vorbei und wundern sich über die Gäste auf ihrer Weide. Wir sind froh, dass sie uns keinen Schiss vor die Füße setzten.

Das Dorf Ushguli
Wehrtürme in jedem Dorf

Bei der Weiterfahrt kommen unzählige Dörfer mit sanierten und auch verfallenen Wehrtürmen. So wie man es von den Prospekten der Reiseveranstalter kennt. Die Straße ist mittlerweile so gut ausgebaut, das wir nur noch ~10km Piste haben, dann kommt Asphalt.
Da der Regen sich bis abends Zeit lässt, genießen wir die gebügelte kurvige Straße durch die Berge. Die letzten 150km bis Batumi über die Ebene sind dann nur noch abhaken, außer dem Blick auf das Schwarze Meer und die Skyline von Batumi gibt es nicht viel zu sehen.

Unsere Route nach Batumi

9.10. Batumi, Atscharis Tal

In Batumi sehen wir wieder große Kontraste. Viele der alten, kleinen Wohnhäuser benötigen eine Renovierung und stehen schon leer. Dann hat es, auch in Strandnähe, die üblichen 8- und mehr- etagischen Wohnblocks, die deutlich in die Jahre gekommen sind und hässlich aussehen. Daneben dann die 48 Stockwerke hohen modernen Neubauten und ein gepflegter Strand-Boulevard. Und für die Spielsüchtigen gibt es viele Casinos. In Strandnähe sieht man einen richtigen Bauboom. Wer die vielen Wohnungen und Hotels nutzen soll ist unklar, auch ist die Verkehrsinfrastruktur nicht für solche Menschen- und Automassen ausgelegt ... die Investoren werden schon wissen was sie tun.

Gebaut wird viel.
Wirkt komisch, alt und neu direkt nebeneinander.

Da nun schon Nachsaison ist, begrenzt sich am Strand und Boulevard der Trubel und wir können ungestört die neue Skyline betrachten. Baden geht leider nicht, da die roten Flaggen gehisst sind. Bei dem Kiesstrand ist es auch nicht die wahre Freude.

Twin Tower
Architekten haben viel zu tun.
Blick von der Bergstation der Seilbahn.

Mit einer Seilbahn kommt man zum "Hausberg" und hat einen guten Blick auf Meer und Stadt.
Der Hafen ist ein bedeutender Ölumschlagplatz. Er sieht aber nicht danach aus, wenn man ihn mit Genua oder Tunis vergleicht, wirkt er winzig.

Kerstins 690er hat seit zwei Tagen einen merkwürdigen Fehler, wenn sie stark nach links einlenkt, geht sie aus. Erste Diagnose irgend etwas im Kabelbaum. Wir nutzen den großzügigen Platz im Hof des Gästehauses zum Finden des Fehlers und zum Reparieren. Bis zum Freilegen des Hauptkabelbaumes müssen wir uns vorarbeiten, um den Kabelbruch zu finden. Mit einer Lüsterklemme und Isolierband vom Vermieter gelingt die Reparatur und die Fahrt kann weitergehen.

690er mit offenem Kabelbaum

Den Rest des sonnigen Tages fahren wir noch in das östlich gelegene Atscharis Tal. Dort gibt es einige Brücken aus dem 9. -10. Jh.
So richtig haltbar sehen die schlanken Bogenbrücken nicht aus, aber sie halten.

Brücke bei Makhuntsei
Brücke bei Dandalo

Unsere Route in Transkaukasien

Für Google Earth gibt es hier die gesamte Route von Ulan Baator bis Batumi.

Wir sind nun 5 Monate unterwegs ... und merken, dass das Vagabundenleben an Reiz verloren hat. Auch ist der Speicher an Eindrücken, Sprachen, Umrechnungskursen usw. am Überlaufen. Es fehlen die Tage und Abende die man mit Familie und Freunden verbringt. Die Maschinen brauchen an einigen Stellen mal etwas Besseres als Notreparaturen.
"Der Zeitpunkt für die Heimfahrt ist gekommen."

Vor uns steht für das Schwarze Meer nun die Entscheidung, Fähre oder selber fahren?
Nach dem Erlebnis auf dem Kaspischen Meer, altes Frachtschiff mit Passagiermitnahme, ist die Lust auf solch eine Überfahrt eher gering. Andererseits müssen die Maschinen und wir 1700km mehr fahren.
Motorradfahren macht aber immer noch Spaß und auf Asphalt ist die Belastung für die Technik und uns gering ... wir werden selber fahren.

Kontakt: ruediger@asic-design.de
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