Die Fährfart hat etwas länger gedauert als gedacht, im Hafen war keine Anlegestelle frei, so wurde der Anker geworfen. Erst gegen 23 Uhr war alles fest gezurrt und wir konnten das Schiff verlassen. Mit allen Kontrollen, den Zolldokumenten und dem Kauf eines Tickets für die Motorräder (das gibt es erst im Zielhafen ... warum das so ist ?? Erklärungsversuche sind sinnlos.) sind wir erst 2 Uhr ins nahe gelegen Hotelbett gefallen.
An der Strecke nach Baku sind einige Schlammvulkane, das lockt zum Ansehen. Bei der Anfahrt über eine Piste dachten wir, ruhig hier. Weit gefehlt,
auf der Anhöhe standen viele Kleinbusse und hunderte Touristen kreisten um die Vulkane. Einfach darüber hinwegsehen und das Naturschauspiel erkunden.
Die Schlammtöpfe sind, im Gegensatz zu Island kalt und es stinkt nicht nach Schwefel.
Neben der Piste gibt es eine Stelle, an der Erdöl einfach von selbst an der Oberfläche austritt. Zähflüssig wie Sirup, schwarz, stinkend und klebrig.
So etwas zu sehen ist neu für uns.
Ein Stück weiter dann Petroglyphen in weichem Kalksandstein, ein Weltkulturerbe und entsprechend vermarktet ... Busladungen mit Touristen pilgern über den angelegten Weg. Wir betrachten natürlich auch die "Bekletterbarkeit", eigentlich super, Löcher, Risse und Reibung, aber nicht erlaubt.
Mit Baku erreichen wir die größte Stadt unserer Reise, das ist auch deutlich zu sehen und am Straßenverkehr zu merken. Wir finden mit dem Sahil Hostel eine günstige und gute Unterkunft. Nahe der Altstadt und mit Hof für die Motorräder.
Die Altstadt wird gerade zu einem "Carcassone" verschönert. Daneben verschwinden alle alten, niedrigen Wohngebäude und werden durch moderne
Hochhäuser ersetzt. |
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Die "Flame Towers" prägen das Stadtbild, auch wenn sie beim genauen hinsehen ungenutzt aussehen, wie auch viele Wohnungen in den neuen
Hochhäusern ... die Inverstoren werden schon wissen wie sie damit Geld verdienen.
Für Freunde von modernen Großstädten eine Reiseempfehlung, für uns nicht wirklich anheimelnd. Es gibt viele noble Geschäfte und die Preise in den
Restaurants sind vergleichbar mit Deutschland. Auf dem Land bei der normalen Bevölkerung fühlen wir uns wohler.
Auf dem weiteren Weg nach Georgien erwarten uns noch ein paar alte Burganlagen und endlich Wald.
Da wir keine SIM-Karte für Aserbaidschan kaufen, wird die nächste Aktualisierung erst in Tiblisi kommen.
Unsere Route nach Baku.
Auf der Halbinsel bei Baku gibt es noch zwei "ewige" Feuer, eines ist zwar schon erloschen, aber die dazugehörige Tempelanlage ist restauriert. Dort werden seit dem 1.Jh. Feuerzeremonien abgehalten. Die Anlage wurde seit dem stetig erweitert und im 18.Jh. entstand der zentrale Tempel. Die Nutzung endete aber bald und erst 1964 hat der Staat mit der Sicherung und Bewahrung begonnen. Heute brennen die Feuer mit Gasleitung wieder und es ist eine informative Museumsanlage entstanden. Das zweite Feuer, Yang Dara, brennt noch mit natürlich austretenden Gas, schon spektakulär und verdammt heiß. Es ist ein Besucherzentrum davor gebaut, was aber nicht viel Information liefert und für Touristen unverschämt teuer ist.
Mehr hat die Halbinsel auch nicht zu bieten, sie besteht aus Wohnbebauung mit alten Ölförderanlagen dazwischen. Es sieht schon komisch aus, wenn neben dem Haus eine Förderpumpe arbeitet und Ölleitungen kreuz und quer durch die Landschaft führen. Dazu der Ölgeruch und die unzähligen Pfützen ... es gibt bessere Wohngegenden. |
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Noch ca 50km ins Land ist Wüste, dann sieht man die ersten Felder und Bäume. Wir schlagen unser Zelt auf eine lichten Anhöhe am Waldrand auf. Irgendwie schon ein bisschen heimatlich ... die Gedanken, dass die Reise nun langsam zu Ende geht, lassen nicht lange auf sich warten.
An der Strecke nach Georgien sollen noch einige historische Ortskerne und Burgen stehen, wir haben aber nur in Säki und Zakatala die Festung gefunden. Beide sind mit Mauern umgebene, große Areale. Die Gebäude innerhalb sind teilweise restauriert oder warten noch darauf.
In Säki sind einige Künstler und Handwerker eingezogen und der Palast ist restauriert. Davor stehen zwei 590 Jahre alte Bäume.
In Zakatala ist noch nicht viel investiert worden, aber Potential für eine Nutzung wäre vorhanden.
Der touristische Ausbau an der Straße südlich des Kaukasuses ist hauptsächlich für Einheimische ausgelegt, und die scheinen Piknick zu lieben, es
gibt unzählige Ausflugsrestaurants. Wir nutzen die Chance und bekommen eine frische, lecker gebratene Forelle.
Als nähstes gilt es wieder einen Grenzübergang zu meistern. Es war nicht viel Andrang und die Abfertigung ging geordnet und zügig. In weniger als einer
Stunde waren wir in Georgien. Das notwendige Abschließen einer Haftpflicht-Versicherung war auch problemlos.
Unsere Route durch Aserbaidschan