Die Grenzabfertigung ging sehr geordnet und schnell, nach einer Stunde waren wir in Kasachstan.
Im ersten größeren Ort ist die wichtigste Handlung Bargeld besorgen. Visa Card in den Bankautomaten stecken und schon kommt Bargeld raus,
in Kasachstan geht das an zwei Banken nicht. Komisch ... in der nächsten großen Stadt, Öskemen, das gleiche Problem. Auch die Mitarbeiterin einer
Bank kann uns nicht helfen. Also erst mal die Barreserven angreifen.
Die nächste Aktion, SIM Karte für Internet und Telefon organisieren, ging auch ohne sprachliche Verständigung reibungslos.
Fehlt nur noch der Test, ob Bezahlen mit Visa Card geht. An einer Tankstelle hat es gut funktioniert, das erleichtert dann schon ungemein.
50km südöstlich von Öskemen gibt es 5 Bergseen, am Zweiten soll man gut zelten können. Dort ist aber ein Naherholungsgebiet, welches fast das
ganze Ufer in Beschlag nimmt. Wir versuchen zu erklären was wir wollen. 5 Kasachstaneren diskutieren und telefonieren auf russisch, dann zeigt einer
Mitkommen. Wir bekommen in einem älteren Häuschen direkt am See ein einfaches Zimmer.
Dann endlich Baden, das ist nach dem schweißtreibenden Tag eine Wohltat.
Als wir am nächsten Morgen bezahlen wollen, heißt es nur "Gute Reise" ... soviel Gastfreundschaft haben wir nicht erwartet.
Die Kasachstaner sind sehr aufgeschlossen und freundlich. Bei jedem Anhalten wird sofort gefragt woher und wohin. Sie lassen sich die
Route auf der Karte zeigen und wünschen uns "Gute Reise". Leider sprechen sie nur russisch, aber trotzdem ist es ein angenehmes Aufeinandertreffen.
Ganz im Osten liegt der Zaysan See, er ist zum Baden geeignet, genau das richtige bei 34°C. Um dahin zu kommen, benutzen wir eine Fähre, die
auch von den Kasachstanern rege benutzt wird. Wir sind natürlich wieder die Attraktion und bekommen sogar ein Eis spendiert.
Beim Umfahren nochmal darin baden hat leider nicht geklappt. Das Südufer ist stark mit Schilf bewachsen.
Unsere Route um den Zaysan See.
Für die Fahrt nach Almaty wählen wir die Hauptstraße, um schnell voran zu kommen, es gibt auch kaum vernünftige Varianten. Wir landen aber leider auf einer ~800km langen Baustelle. 10km Schotter, als Baustellenumfahrung wechseln mit 10km alter Straße. Die alte Straße hat Huggel, Querrinnen, Spurrinnen, Schlaglöcher usw. selbst mit unseren üppigen Federwegen sind maximal 70km/h drin, Autos können nur 40km/h fahren. Die Schotterstrecken sind meist ebener, aber röllig und staubig, 50km/h schaffen wir. Dazu kommt die Hitze, bis 13Uhr geht's noch, dann wird es unerträglich heiß.
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Es gibt aber für die Augen Abwechslung, Steppe, Ackerfläche und grüne Hügel wechseln sich ab. Und am Horizont sind die 4000er des
Alaraw Shan Gebirges zu sehen. Dieser eher unbekannte Gebirgszug an der Kasachisch-Chinesischen Grenze begleitet uns fast 3 Tage. |
Nördlich von Almaty gibt es den Altyn-Emel Nationalpark. Eine Wüstenlandschaft mit vielen Oasen, einer "Singenden Düne" und "Bunten Bergen".
Wir übernachten zweimal in einer Oase mit sehr alten Weiden und frischem kühlem Wasser.
Die Düne erleben wir im Sturm ... das ist selbst für uns Wüstenfans etwas besonderes, zum Singen (brummen) haben wir sie trotzdem gebracht.
Die Aktau-Berge sind dann das Highlight, weicher Sandstein in vielen Farben, mit Gibsadern, vom Wasser erodiert. Eine gigantische
Schluchtenlandschaft ist entstanden. Sie erinnert uns an Island, mit dem Unterschied, das hier 35°C herrschen.
250km vor Almaty wird die Straße besser und der Einfluss der wirtschaftlichen Hauptstadt von Kasachstan wird sichtbar, es gibt ausgebaute
Raststätten und Erhohlungzentren und viele Casinos.
Die Stadt empfängt uns mit 35°C, viel Verkehr, aber auch vielen schattenspendenden Bäumen.
Beim KTM Händler besprechen wir, was ab Montag zu reparieren ist, und im Hostel gibt es das Siegbier. Wir werden in der freundlichen
Stadt eine Reisepause einlegen.
Unsere Route bis nach Almaty.
Almaty ist eine Stadt mit flair, keine Plattensiedlungen, großzügige Straßen, viele Bäume und Parks, moderne Bürogebäude, gesitteter Verkehr
... die Liste ließe sich noch fortführen. Wir sind keine Freunde von Städtereisen, aber hier fühlen wir uns wohl.
Den ersten Tag nutzen wir, um uns den kleineren Defekten zu widmen.
Ein Elektroniker für unser Headset finden wir schnell, er hat gutes Werkzeug und Messgeräte. Seine Diagnose, Wasser ist eingedrungen ...
bei einem 250€ Gerät, das für die Montage an einem Motorradhelm gedacht ist, unverständlich. Beim "Freerider", einem Händler mit Werkstatt
für alles was mit Motorrad zu tun hat, bekommen wir ein neues, billigeres, was seinen Dienst tut. Aber man merkt in der Reichweite und Tonqualität
den Unterschied.
Kleber für den Halter der Helmkamera bekommen wir auf den "Green Basar". Das ist der städtische Markt für wirklich alles. Etwas anders als
in Nordafrika, trotzdem sehr sehenswert.
In der Nähe ist eine kleine Fußgängerzone mit Straßenkünstlern, so wie man es von europäischen Hauptstädten kennt. Dort klären wir beim
Telefonanbieter ein Problem mit unserer SIM-Karte. Das verbinden wir mit einem Gang durch das "alte" Kaufhaus. Wir staunen nicht schlecht,
im Erdgeschoß gibt es nur Handy-Händler, geschätzte 100.
Einen Outdoorausrüster, um die sich auflösende, 18 Jahre alte Isomatte von Rüdiger zu ersetzen, finden wir nach einem Tipp von anderen Reisenden.
Direkt südlich der Stadt geht es steil in die Berge, die 4000er mit ihren Gletschern sind allgegenwärtig.
Das wollen wir uns näher ansehen und fahren am Sonntag zum "Big Almaty See". Nach ~20km ist man auf 2500m, dort ist es alpin, wie wir es
kennen. Einziges Problem, am Sonntag fahren viele (gefühlt alle 1,8 Millionen aus Almaty) zum Picknik in die Berge. Das Tal ist voll mit Rauch vom
Grillen und am See gibt es mehr Menschen als Blumen. Die Autokolonne gehört natürlich auch dazu. Wir genießen trotzdem die Bergluft und das
Schaschlik bei der Rückfahrt.
Montag früh dann die Fahrt zu KTM mit vorheriger Wäsche.
Am Nachmittag kommt dann der ernüchternde Anruf vom KTM Mechaniker, Rüdigers Motorrad hat einen erstzunehmenden Schaden.
Die glänzenden, plattigen Späne im Öl deuten auf einen Verschleiß des unteren Pleuellagers hin. Weiterfahren nicht möglich. Das trifft dann
schon das Mark.
Nach einiger Recherche ist klar, mit DHL-Express Weltweit kommt ein 70kg Paket in ca. 4 Tagen von Deutschland nach Almaty ... Hoffnung kommt auf.
Mike hat einen überholten Motor in der Garage, ist aber gerade in Schweden. Thomas ist zum Glück vor Ort und kann die Aktivitäten übernehmen.
Die zusätzlichen benötigten Ersatzteile besorgt Steffen von KTM. Es ist schön, dass man nicht allein auf der Welt ist, ich bin sehr dankbar
für die Hilfe.
Eine Sichtung von Mikes Motor hat ergeben, dass er nicht richtig passt, er hat eine hydraulische Kupplung. Da mein Ersatzmotor in Schandau besser
passt, ist Thomas bereit, ihn nach Dresden zu holen und in der Kiste zu packen.
Bei der 690er geht der Service auch nur schleppend weiter, Ölwechsel war kein Problem. Aber Kühlflüssigkeit bei geklebtem Kühler wechseln, das entspricht nicht den Qualitätsansprüchen von KTM. Wir verzichten auf den Wechsel. Reifen, Lenkkopflager und Kettenkit sind noch zu erledigen. Erste Aussage, Kette und Reifen kein Problem, alles im Lager, Lenkkopflager ist nicht da, das sollen wir in Deutschland ordern. Beim genauen Nachfragen bei der Kette, kommt dann heraus, Ritzel sind nur in der Super-Moto Teilung vorhanden ... für Enduro muss auch in Deutschland geordert werden. Langsam wird's komisch mit KTM Almaty. |
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Die 690er könnten wir, bis die Teile da sind, fahren, aber den Reifen hätten wir gerne vorher noch gewechselt. Mach ich morgen, sagt der Mechaniker.
Übernächsten Tag, Samstag, früh rufe ich an, wie weit ist die 690er ... Ohh ein Problem beim Reifenwechsel uns fehlt "xxx", kann erst am Montag fertig
werden. Wir wollen aber in die Umgebung fahren, also ab Mittag können wir die Maschine holen. Kette ist da schon neu.
Währenddessen ist der erste Teil der Ersatzteilversorgung geschafft, alle Teile sind in der Kiste mit dem Motor. Nochmals ganz großen Dank an
Thomas.
Am Montag wird die Kiste von DHL abgeholt und geht auf die Reise. Drückt alle die Daumen, dass sie unkompliziert hier ankommt.
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Neben der ganzen Organisiererei haben wir Almaty noch weiter erkundet. |
Was natürlich nicht fehlen darf, ist ein Besuch auf dem Hausberg "Kok Tobe", wo auch der Fernsehturm steht. Der Turm selber ist ein reiner Funkturm
und touristisch nicht genutzt. Das Areal auf dem Berg ist dagegen auf viele Gäste vorbereitet. Attraktionen wie Riesenrad, Sommerrodelbahn,
schiefes Haus, Kinderkarussells, Zoo und Kletterwand werden umrahmt von Souvenir- und Freßbuden. Zwei Restaurants mit Aussichtsterrasse
gehören auch dazu und ein Beatles-Denkmal. Das Denkmal ist ein Fotomotiv bei dem man Schlange stehen muss.
Von der Stadt fährt eine Seilbahn hinauf, es gibt aber auch die Möglichkeit mit dem Bus. Wir haben Zeit und wollen uns bewegen, so war Laufen angesagt.
Nur ~12km von der Stadt entfernt liegt Medeo mit Eisschnellaufbahn und Seilbahn zum Skigebiet. Dort beginnen auch einige Bergwanderungen. |
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Mit dem Stadtbus kommt man günstig und schnell nach Medeo (1600m). Dort gibt es ein großes Eisschnelllaufstadion und die Möglichkeit
mit Seilbahn oder Kleinbus zum Wintersportort Schimbulag, auf 2250m, zu kommen. |
Beim Abstieg wählen wir noch ein Extra, den Aussichtsberg Kumbul (3280m). Von dort hat man einen guten Blick nach Almaty, der heute leider diesig ist. Die kurze Distanz zu den Bergen ist trotzdem gut zu erkennen.
Heute sind wir nochmal in die Stadt, um ein paar Schrauben zu kaufen und nach Landkarten zu sehen. Dabei gab es bei der Busfahrt,
ein Erlebnis der besonderen Art: Stromausfall. |
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Wir sind unbeschadet in den Stadtteil der Baumärkte gekommen. Mehrere Straßen die rechts und links komplett von kleinen Baumaterialhändlern
und Handwerkern gesäumt sind. Dazu eine Markthalle für alles was zum Innenausbau benötigt wird. Da es keinen Strom gibt, wird im Schein der
Handylampe gehandelt. Auch wir werden gut bedient und bekommen was wir brauchen.
Einkaufen macht hungrig, dafür ist hier vorgesorgt, neben einem rauchenden Grill bekommen wir ein gutes Schaschlik. Das geht auch ohne Strom.
Den Einkauf für das Abendbrot verlegen wir auf die kleinen Händler, da im Supermarkt ohne Strom nichts geht.
Eine sehr gute Meldung gab es heute noch, die Kiste mit dem Motor ist termingerecht von DHL abgeholt wurden. Nochmals vielen Dank an
Familie Schramm und Thomas.
Das Daumendrücken hat geholfen, die Kiste mit dem Motor ist am Mittwoch schon in Almaty. Der Zoll hat natürlich auch noch mitzureden, so wird es erst Freitag bis wir die Teile wirklich in den Händen halten. |
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In der Zwischenzeit haben wir versucht, den Botanischen Garten zu besuchen, der hat aber wegen Rekonstruktion komplett geschlossen. |
Einen Ausflug zum Observatorium Assy (2600m), am Ende des Turgen Tales, machen wir zu zweit auf Kerstins 690er. Das Tal ist eng und tief eingeschnitten, so wie hier fast immer, und führt auf eine üppig grüne Hochebene. Dort gibt es viele Jurten, so wie wir es bisher noch nicht in Kasachstan gesehen haben. Der Platz ist ein Paradies, grandiose Aussicht auf Blumenwiese. Nur die Zufahrt ist nichts für normale PKW, steil, steinig und ausgewaschen, da hat selbst die 690er schon ordentlich zu tun.
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Da es in der Stadt mit 39°C schon unerträglich wird, fliehen wir in die nahen Berge. Aber selbst auf 2250m in Schimbulak kann man es nur im Schatten aushalten. Eine Runde über den Schimbulak Pik (3450m) öffnet wieder den Blick auf die nahen 4000er, da kribbelt es in den Fingern ... |
Am Nachmittag kommen Saskia und Jörg mit ihrem Auto im Hostel an. Beide haben wir in der Mongolei kennengelernt und den Kontakt über
das Web gehalten. Sie fahren DE-Mongolei hin und zurück und unsere Routen treffen sich an manchen Stellen. |
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Heute gab es einen Tiefschlag. Die Auslieferung eines zollpflichtigen Paketes an einen Touristen ist nicht möglich. Die Mitarbeiter von DHL waren sehr engagiert, aber es wird bestimmt noch bis Mittwoch dauern, da jetzt der Mechaniker von KTM das Paket als an sich privat deklarieren muss. Bis dann die Reparaturen durchgeführt sind, ist unser 30 tägige visafreie Zeit zu Ende. Also fahren wir morgen 5 Stunden mit den Bus nach Bishkek, machen Stadtbesichtigung im Schnelldurchlauf und fahren am Sonntag zurück, damit die 30 Tage wieder neu beginnen. Am Montag müssen wir wieder da sein, damit bei DHL die Zollgebühren bezahlt werden. Das ist die Kurzversion. Der ganze Vorgang ist ziemlich komplex.
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Die Odysee mit dem Zoll geht weiter. DHL kann leider nichts mehr machen, da der offizielle Weg eine Sackgasse ist. Wir benötigen Informationen
zu den Teilen, wie genauen Hersteller und ... die nicht einfach da sind. Jetzt wird sich eine Agentur "Dimitri" darum kümmern. Er kann direkt mit
dem Zoll verhandeln. Kostet zwar etwas, aber es geht weiter. |
Mittwoch mittags ist die Kiste dann wirklich bei KTM und das Schrauben kann beginnen. Leider dürfen wir nicht helfen, in der Werkstatt dürfen nur autorisierte Mechaniker arbeiten. KTM setzt die europäischen Regeln durch. Eigentlich nicht verkehrt, aber ... uns drängt die Zeit. So wird entschieden, dass die 640er bei einem Freund Wladimir, mit einer guten Werkstatt fertig gemacht wird, dort können wir mit zupacken.
Bei Wladimir haben wir, mit vielen helfenden Händen, an der 640er den Motor, die Reifen und die Bremsleitung gewechselt. Das Kettenkit
wird als Reserve mitgenommen.
Wladimir ist ein Schrauber, den man sofort ins Herz schließt. Er weiß, wo er anpacken muss. Seine Kinder 6 und 10 Jahre fahren schon mit
Freude Motorrad im Hof. |
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Es tut gut wieder zu fahren ... auch wenn der Anfang viele Ortsdurchfahrten sind. |
Am Horizont sehen wir noch eine rätselhafte Lichterscheinung ... Reflexion, Raketenstart, ... wir haben keine Erklärung. Am Wodka liegt es nicht. |
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Am nächsten Morgen laufen wir noch eine große Runde durch den Canyon, aber leider ohne Sonnenschein, dafür aber kühl.
Da der Kaindy See nur 100km entfernt ist, beschließen wir, noch einen Tag länger in Kasachstan zu bleiben und dorthin zu fahren.
Der Kaindy See und die benachbarten Seen sind sehr sehenswert, aber leider touristisch völlig überlastet.
Wir zelten zusammen mit Max und Stefan am Fluss ... am Lagerfeuer wird es wieder ein langer Abend.
Heute geht es dann wirklich über die Grenze nach Kirgistan
Unsere Route
bis zum Kaindy See.
Auf der Fahrt über die karge Ebene zur Grenze sind nur gelegentlich Erdgasförderanlagen zu sehen, ansonsten sind es 300km im "Nichts".
Bei der Grenzabfertigung werden wir als Touristen bevorzugt und der Papierkram ist schnell erledigt. Nur bei der Einreise passiert bei die
Fahrzeugkontrolle durch den Zoll nichts. Wir stehen in 3er Reihe und warten. Es ist Samstag ... scheinbar nicht der beste Tag zum Einreisen nach
Kasachstan. Ein georgisches KTM-Team hat sich eingeschaltet und dann durften wir Touristen an der Schlange vorbei. Zollkontrolle ohne Kontrolle ...
In Kasachstan ändert sich die Landschaft nicht, es kommen nur Erdölpumpen als Abwechslung dazu.
Das Ustjurt Plateau, auf dem wir nun schon 3 Tage fahren, hat zum Kaspischen Meer eine Abbruchkante. Dort gibt es neben der geologischen Schichtung und den Erosionsformen auch Spuren der Besiedelung zu sehen. In den weichen Kalksandstein sind Höhlen gegraben und es gibt viele alte Gräberfelder. Auf dem höchsten Berg, Otpan 533m, steht ein neues Mausoleum mit Museum, was wie ein kasachisches Nationalheiligtum aufgemacht ist. |
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An der Abbruchkante "rutschen" die Felsen ins Meer. An einer Stelle ist dieser Rutschvorgang noch deutlich zu sehen. Leider haben wir keine
Information, wann das stattgefunden hat.
Am Kaspischen Meer erreichen wir auch den tiefsten Punkt unsere Reise, -31m zeigt das GPS. An einer Stelle, mit Sandstrand, gehen wir Baden.
Nicht üppig warm und leicht salzig, aber trotzdem eine Wohltat, nach den staubigen Kilometern.
Die Fähre über das Kaspische Meer hat keinen festen Fahrplan. Da hilft nur am Hafen fragen.
An Aktau, einer Industrie-Großstadt mit Hafen, geht es vorbei zum neuen Fährhafen in Kurik. Im "Nichts" ist dort ein Hafen der neuen Seidenstraße
entstanden. Alles ganz neu und noch gar nicht richtig in Betrieb, aber es liegt ein Schiff am Kai. Mit 2 anderen Passagieren werden wir zum Terminal
gefahren. Dort erfahren wir, dass das Schiff am Kai heute noch nach Baku ablegt. Ok, dann geht es ohne Warterei weiter.
Leider fällt damit auch ein Ausflug zu den weißen Kalksandsteinfelsen des Ustjurt Plateaus weg ... so eine Reise lebt auch von den Zufällen.
Es sind noch zwei weitere Motorradfahrer, ein Pole und ein Ukrainer, und ein französischer Kleinbussfahrer mit auf dem Schiff. Neben den Gleisen für
die Waggongs sehen unsere Maschinen etwas deplatziert aus.
Das Schiff hat richtige Kabinen und Räumlichkeiten, die für Passagiere ausgelegt sind, ist aber schon mächtig in die Jahre gekommen. Bei 34 Jahren
und "russischer" Pflege entsteht nicht wirklich Kreuzfahrtfeeling.
Es bringt uns aber sicher über das Meer und nach Aserbaidschan (Europa?).
Unsere Route bis zum Kaspischen Meer.